Amazonas und Beach
Reise nach Cayenne, Französisch Guyana
Neugierig starteten wir unsere neue Reise „Amazonas und Strand“ am Sonntag auf dem Flughafen in Zürich. Wir konnten fast allen Teilnehmern noch ein günstiges upgrade organisieren. Doch es sollte nicht für alle sofort losgehen. Beim Check-in verlangte die Angestellte einen Corona-Test, den wir nicht hatten. Nach Bestätigungen der Behörden in Franz. Guyana, dem Flugplatz in Cayenne und unserem lokalen Reisebüro war dies nicht nötig. Also rannten wir zum Testzentrum. Es erwartete uns eine längere Reihe von Passagieren, welche das gleiche wollten. Zurück am Check-in waren wir 2 Minuten zu spät. Alles diskutieren nützte nichts. Wir wurden auf den nächsten Tag vertröstet. Wir stellten fest, dass alle unsere Teilnehmer, welche an anderen Schaltern eingecheckt hatten, ohne Test abfliegen konnten. Es lebe Corona.
Wir haben uns dann selber mühsam mit einem Call-Center in Kapstadt umgebucht (ein solcher Dienst von Air France existiert am Flughafen in Zürich nicht mehr). Am Abend konnten wir nach Paris fliegen, wo wir übernachteten. Beim erneuten Check-in in Zürich, wie auch in Paris und bei der Ankunft in Cayenne interessierte sich niemand für den Covid-Test. Nach einem angenehmen Flug von 9 Stunden mit einer Boeing 777 erreichten wir Cayenne. Auf dem Tarmac sahen wir eine Twin Otter mit Schweizer Immatrikulation der Farner Air. .Da Französisch Guyana immer noch EU-Gebiet ist, gab es keine Passkontrolle. Der erste Teil der Gruppe holte uns am Flughafen ab und vereint konnte die die Reise mit einer Stadtrundfahrt losgehen. Nach einem kurzen Nachtessen im Hotel Mercure Royal Amazonia suchten wir müde unsere Betten auf.
Der Dienstag startete mit einem Besuch des weitläufigen Raumfahrtszentrums der ESA (Arianespace) in Kourou. Wir bestaunten die riesigen Dimensionen der Trägerraketen und besuchten auch das sehr interessante Informationszentrum. Am Nachmittag brachte uns ein Boot zu den drei Inseln der „Insula Royal“. Eigentlich wäre im April noch Trockenzeit, aber es regnete in Strömen. Gemäss der lokalen Reiseleitung regnete es schon während der gesamten Trockenzeit. Es regnete von oben, von der Seite und auch die Wellen des Bootes schwabten in das Boot. Zum Glück hatte das Wasser etwa 28 Grad. Auf den drei Inseln, etwa 12 Kilometer vom Ufer entfernt, waren über 2‘000 Gefangene der Franzosen bis 1970 arrestiert. Die meisten der Gefangenen waren in Einzelzellen untergebracht. Die Haftbedingungen waren unmenschlich. So gab es Zellen ohne Dach, wodurch die Strafgefangenen der tropischen Sonne und dem Regen schutzlos ausgesetzt waren. Interessant auf der Insel war auch die vielfältige Fauna und Tierwelt.
Am nächsten Tag unternahmen wir einen Tagesausflug zu den „Les Marais des Kaw“. In Kaw steigen wir auf unsere motorisierte Piroge für eine Entdeckungsreise durch den Sumpf in dieser wunderbaren Savanne zur Beobachtung von Fauna und Flora. Ein erfahrener Reiseleiter erklärte uns die Zusammenhänge in diesem Reservat. Wir bewunderten die fantastischen Landschaften der Savanne, entdecken. bemerkenswerte Pflanzenarten und hörten die aussergewöhnlichen Geräusche, die uns umgeben. Das Naturreservat besteht nicht nur aus Sumpfland, sondern umfasst auch Mangrovenwälder, Savannen und tropische Regenwälder. Das Mittagessen auf einem Hausboot war überaus bekömmlich. Auch der anschliessende Besuch eines Dorfes der Einheimischen war sehr interessant. Am Abend genossen wir zusammen in einem vorzüglichen Fischrestaurant am Strand unsere Nachtessen. Dabei konnten wir beobachten, wie gegen zwei Meter grosse Lederschildkröten ihre Dutzenden von Eiern im Sand vergruben.
Suriname, Paramaribo
Suriname
Paramaribo
Am nächsten Tag unternahmen wir eine längere Stadtrundfahrt durch die historische Stadt mit der einzigartigen Architektur der vielen farbigen Holzhäuser an den Strassen entlang. Auch die Kathedrale ist vollkommen aus Holz gebaut. In der Stadt leben viele ethnische Gruppen friedlich zusammen. Die Moschee ist neben der Synagoge und auch die Kathedrale ist in der Nähe. Die Strassen und Parks sind sauber und die Pflanzen und Bäume wirken sehr gepflegt. Man spürt die Gastfreundlichkeit jederzeit.
Am Samstag war eigentlich ein Ausflug in den tieferen Urwald im Browsberg Reservat vorgesehen. Da es während sechs Wochen andauernd regnete, waren die Strassen unpassierbar. So begnügten wir uns mit einem Besuch des Peperpot Nature Forest Foundation Naturparks in der Umgebung der Hauptstadt mit üppiger Flora und sogar einen kleinen Kaiman bekamen wir zu Gesicht. Das gesamte Land an der Küste wurde in der Kolonialzeit gerodet und zur Anpflanzung von Zuckerrohr genutzt. Seit dem Ende der Sklaverei verrotten diese riesigen Ländereien mit ihren feudalen Häusern langsam, da der Anbau von Zuckerrohr nicht mehr rentierte und aufgegeben wurde. Wir unternahmen noch einen Schiffsausflug ab New Amsterdam ins Flussdelta des Suriname Rivers, da uns viele Delphine zum Beobachten versprochen wurden. Leider zogen es diese vor, unter Wasser zu bleiben und nur einige Male sprang einer kurz aus dem Wasser. Am Abend versuchten wir im Restaurant De Gadri beim Fort Zeelandia die vielen einheimischen Spezialitäten.
Am Sonntragmorgen warteten wir gespannt auf unseren Transfer in einem kleinen Flugzeug vom Stadtflugplatz Zorg en Hoop in Paramaribo nach Georgetown. Die sehr kurze Piste liegt inmitten der Stadt, dicht umsäumt von Häusern. Als alles Gepäck auch wir in einer Cessna 208 Grand Caravan verstaut waren, startete das Flugzeug rasant und hatte nach kurzer Distanz abgehoben. Der Flug auf niedriger Höhe an der Küste entlang nach Westen war beeindruckend und unsere eigenen Piloten beobachteten die ganze Zeit die Arbeit des Kapitäns. So konnte uns ja nichts passieren. Nach einer guten Stunde Flugzeit landeten wir auf dem etwas moderneren Stadtflugplatz in Georgetown.
Guyana, Georgtown
Georgtown war bis in die Neunzigerjahre kommunistisch, welches auch heute noch spürbar ist. Die Einwohner sind nicht sehr freundlich und ziemlich zurückhaltend. Bei einer Stadtrundfahrt versuchten wir die Stadt etwas zu erkundigen, was ziemlich unmöglich war. Auch waren die meisten Museen, etc. wegen Corona noch geschlossen- Durch die Erdöleinnahmen kamen die Stadtbewohner zu Reichtum und jeder kaufte sich ein Auto. Die Infrastruktur blieb jedoch im Argen und deshalb herrschte ein andauerndes Verkehrschaos mit extremem Lärm. Auf meine Frage an die Reisleiterin, dass Sie doch bei diesem Verkehr sicher auch CO2 Probleme hätten, schaute Sie mich nur fragend an. Sie konnte mit dem Wort CO2 nichts anfangen. Beim Roy Geddes Steel-Pan-Museum konnten wir dann etwas verweilen und den unvergleichlichen Tönen, dessen Instrumente zuerst in Trinidad entstanden, zuhören. Den Abend verbrachten wir in unserem Hotel Grand Coastal Inn.
Heute waren wir gespannt auf unseren Ausflug. Vom Stadtflughafen starteten wir wieder mit einer Cessna 208 Grand Caravan Richtung Süden über den endlosen Urwald. Nach einer guten Stunde tauchte einer der grössten Wasserfälle der Erde inmitten des Urwaldes auf. Da es in den Monaten zuvor stark geregnet hatte, war dieses Schauspiel noch viel imposanter. Wir überflogen einige Male das Schauspiel und landeten dann in Gehdistanz zum Fall auf einer sehr kurzen Piste. Touch down, full reverse und schon standen wir am Ende der Piste. Nach einem kurzen Imbiss auf der Terrasse des «Flugplatzgebäudes» spazierten wir zu den Aussichtspunkten des Natur-Spektakels. Extrem, auf so kurzer Distanz zu dem 250 Meter hohen tosenden Fall zu stehen. Nach dem Start mit der Cessna überflogen wir nochmals den Fall, bevor wir wieder Richtung Georgetown zurückkehrten.
Am frühen Mittwochmorgen fuhren wir zum internationalen Flughafen Cheedi Jagan und flogen mit einer Boeing 737-900 der American Airlines in knapp fünf Stunden nach Miami. Leider war bei einem unserer Teilnehmer ein Fehler in der ESTA-Bewilligung. Wir mussten das ESTA nochmals beantragen und er durfte nochmals einen Tag in Georgetown verbringen und reiste am nächsten Tag zu uns nach Miami.
Miami, Florida
Wir bezogen unser Hotel in Nord-Miami in der Nähe des Strandes. Da im Hotel wegen Umbau unser bezahltes Frühstück nicht angeboten wurde, gingen wir jeden Morgen ins benachbarte Denis, wo wir von einem strengen «Feldweibel» jeweils perfekt bedient wurden. Wir machten bei herrlichstem Wetter einen Tagesausflug in die Everglades und nach Key West. Die letzten zwei Tage genossen wir an der Airshow auf dem Flughafen Vero Beach mit dem Höhepunkt der Blue Angels und am Strand von Fort Lauderdale mit den Thunderbirds. In Fort Lauderdale hatten wir einen kleinen Strandabschnitt mit Liegestühlen gemietet. So konnten wir auf dem Rücken schwimmend im warmen Meer die fantastischen Flugvorführungen bewundern. Durch einen Trick konnten wir unseren Bus fast beim Eingang parkieren und mussten nicht einen Fussmarsch von dreissig Minuten auf uns nehmen. An späten Abend fuhren wir zum Flughafen und flogen via Paris zurück nach Zürich.